Am 19. Februar jährt sich das erste Mal der rassistische Terroranschlag in Hanau, der 9 migrantisierte Menschen das Leben gekostet hat.
Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov. 9 Menschen aus unserer Mitte, 9 Menschen aus Hanau und Umgebung mit Familien, Freund*innen, Kolleg*innen wurden aus Hass und Rassismus ermordet.
Wir trauern um diese Menschen und wir solidarisieren uns mit den Hinterbliebenen und Überlebenden. Wir setzen uns für die Forderungen der Hinterbliebenen und von strukturellem Rassismus betroffenen Menschen ein: Erinnerung, Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen. Die Umstände der Tat, das Umfeld des Täters, aber auch die Probleme und Schwächen von Sicherheitsstrukturen im Vorfeld, während des Tathergangs und im Nachgang, müssen aufgearbeitet und beseitigt werden.
Der Terrorakt steht in einer langen Reihe rassistischer, antisemitischer und islamfeindlicher Taten und ist nur die Spitze des Eisberges von rassistischen Strukturen in dieser Gesellschaft. Wir müssen feststellen: Es gibt starke rassistische und rechtsextremistische Strukturen in Deutschland, und sie sind zu lange verharmlost worden. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir im Kampf gegen diese Strukturen eine kollektive Pflicht haben nicht nur zu erinnern, sondern aus der Erinnerung heraus Konsequenzen folgen zu lassen und die Forderungen der Betroffenen ernst nehmen.
Erinnerung ist Voraussetzung für Zukunft ebenso wie Wachsamkeit. In diesen Tagen gilt unsere Erinnerung Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, unsere Wachsamkeit den rechtsextremistischen Strukturen in unserem Land.
Wir schließen uns dem Aufruf für eine landesweite Schweigeminute am 19. Februar um 12 Uhr zum Gedenken an die Opfer und die Tat an.